Mieses Wetter, miese Stimmung? Muss nicht sein. 15 Vorschläge, wie Regentage vergnüglich werden – ohne Vorarbeit, Anfahrt, Kosten.
Wie heisst es so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung. Offiziell stimme ich dem zu, inoffiziell bin ich anderer Meinung. Schlechtes Wetter ist einfach schlecht, insbesondere viel schlechter als gutes Wetter.
Die Folge: Bei Regen muss ich gewaltig aufpassen, meinen Mitmenschen nicht die Laune zu verderben. Also habe ich eines sonnigen Tages eine Liste erstellt. Sie beinhaltet 15 Aktivitäten, die mich gütig stimmen: Auch bei Wolkenbruch können wir uns als Familie amüsieren – sowohl drinnen als auch draussen.
Im Trockenen
- Wir bestimmen eine Glücksfee und spielen Lotto (mit den Karten und Deckplättchen von Carlit, nicht mit den Scheinen vom Kiosk).
- Wir bauen in der vollen Badewanne eine sensationelle Unterwasserwelt aus Playmobil.
- Wir lernen gemeinsam etwas Neues, zum Beispiel Gummitwist oder Pfeifen auf Fingern.
- Wir holen das «Rondo» hervor, das kleine, rote Pfadi-Singbuch, trällern ein Lagerfeuerlied nach dem anderen und erinnern uns: Im Pfi-La hat es auch immer geregnet – und es war trotzdem grossartig!
- Wir pflanzen in ausgedienten Regenstiefeln Blumen an (nicht vergessen: Löcher in die Sohle bohren).
- Wir schauen uns den Song «It’s Raining Men» an. Hierzu zwei Varianten: Wir wählen den ursprünglichen Clip der Weather Girls und brüten darüber, was uns die Ladys um Himmels Willen genau sagen wollen. Oder wir klicken auf den Clip von Geri Halliwell und schauen, wer ihre Moves am besten nachtanzen kann.
- Wir bauen aus Regenschirmen eine gigantisch grosse Hütte.
- Wir schreiben eine To-do-Liste für den nächsten Sommer. Böötlen auf der Aare! Openair-Kino für die Nachbarschaft! Am Morgen vor allen anderen in die Badi!
Im Nassen
- Wir packen eine Decke und ein königliches Picknick ein, spazieren zum nächsten Spielplatz und machen es uns im Spielhäuschen gemütlich.
- Wir suchen uns eine XXL-Pfütze und kochen darin eine Suppe aus Matsch und Gräsern.
- Wir machen ein Feuer. Das geht wirklich! Die Tricks: Mitgebrachtes, trockenes Holz lagenweise und wie ein Gitter anordnen. Gegen oben schmaler werden. Anzündwürfel auf der Spitze platzieren, nicht am Grund. Beim Anzünden einen alten Schirm über das Flämmchen spannen. Details kennt der WWF .
- Auf die Plätze: Wer fängt in drei Minuten mit einem Becher die meisten Regentropfen ein?
- Wir ziehen los in den Regenwald – mit Lupe und Schaufel (und einer Tüte Gummibären im Falle von Startschwierigkeiten. Investitionen lohnen sich: Wald bei Regen verzaubert.)
- Wir machen Regenaquarell. Das geht so: ein paar Tupfer wasserlösliche Farbe auf ein Papier klecksen, das Blatt in den Regen legen und schauen, was der Regen malt.
- Wir tun, als wäre nichts, radeln zum Bahnhof, kaufen Glaces und spielen im Schutz der Perrondächer Sommer.
Über die Autorin
Eva Wirth (38) lebt mit ihrem Partner und den drei Kindern (null, drei und sechs Jahre) in einem Dorf nahe Zürich. Im Alltag der fünf kommen eher Lieder von Mani Matter zum Zug als Tipps aus Erziehungsratgebern. Eva Wirth arbeitet als Redaktorin, macht derzeit aber Babypause.