Auf manche Erfindungen lohnt sich das Warten.
Im Lockdown ist ja manches zutage gekommen, über die Gesellschaft, die Nachbarn, die Familie, sich selbst. Ich zum Beispiel habe meine Leidenschaft für Haushaltsgeräte entdeckt und unseren internen Maschinenpark mit einigen grossartigen Neuanschaffungen aufgerüstet.
Selbstverständlich besorgte ich nur Dinge, die wir wirklich brauchten. Nämlich: einen Kartoffelstockblitz, einen Mixblitz, einen hitzebeständigen Aufsatz für eben diesen Mixblitz, einen zweiten Aufsatz, weil der erste nicht passte, einen automatischen Velopumpblitz und einen Ravioliblitz. Alles fand ich occasion, bis auf eine Ausnahme.
Diese Trouvaille entdeckte ich per Zufall im Internet. Schon ihr Name versetzte mich in einen Zustand, den ich zuletzt während der Kopfhautmassage beim Coiffeur erlebt hatte: A-u-f-r-ä-u-m-b-l-i-t-z. In Gedanken sah ich mich auf dem Sofa sitzen, im Schoss ein Magazin, in der einen Hand einen Kaffee, in der anderen ein Stück Linzertorte – und soweit mein entspanntes Auge reichte: nichts als wohltuende Ordnung.
Es tönt kitschig, schon klar, aber es war Liebe auf den ersten Blick. Ich wusste, den Aufräumblitz, den will ich. Erst mit ihm werde ich richtig glücklich. Mein Kaufentscheid war längst gefallen, aber ich las dann doch noch die Produktedetails: ein Gerät, so klein wie ein Luftbefeuchter, das per Knopfdruck aufräumt, basierend auf dem GMR-Effekt, kovariierend mit dem Antiferromagnetismus und ansatzweise korrelierend mit der Massenspektrometrie. Nun, ganz alles habe ich nicht ins Deutsche übersetzen können; was mir hingegen 100 Prozent klar ist: Dieses Wunderding, auf das ich acht Jahre lang gewartet hatte, sollte in lediglich drei Schritten einsatzbereit sein:
- Jeden Gegenstand im Haushalt mit einem winzigen Magnet versehen, ebenso die Stammplätze dieser Gegenstände. (Das geht dank neuster Klebetechnologie blitzschnell. Wer es besonders blitzschnell wünscht, bestellt einfach das entsprechende Extragerät dazu. Preis auf Anfrage.)
- Das Hauptgerät, den sogenannten Attractorflash, am Strom anschliessen.
- Im Display des Attractorflashs den mitgelieferten 16-stelligen Code eintippen (damit es nicht zu Verwechslungen mit Gegenständen aus anderen Haushalten kommt). Schon ist der der Aufräumblitz parat.
Auf dem Attracorflash hat es einen gelben Knopf. Push the button – und los geht es: Die Magnete aktivieren sich, jeder Gegenstand – jeder! – rückt an seinen angestammten Platz; der Duplostein unterm Sessel zieht es zurück in die Legokiste, die Jacke am Boden an den Haken, die Zahnbürste in den Becher. Mit nur einem Knopfdruck. Ohne Bücken! Ohne Schimpfen!
Wie viel das Wunderding kostet? 3903 Yuan, also 523 Franken. Das soll viel sein? Quatsch, richtig günstig ist das! Warum? Weil ich pro Tag dank meines neuen Lieblings 75 Minuten weniger lang aufräumen muss, mindestens. Mit meinem gedachten Stundenansatz von 50 Franken, bedeutet das: Der Aufräumblitz ist schon nach zehn Tagen als amortisiert.
Schade nur, dass ich so lange auf ihn warten muss. Beim Bestellen stand, dass die Lieferzeit coronabedingt 17 Wochen dauern kann. Oder waren es 17 Jahre? Egal, ich warte.
Da weiss man, was man hat
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Über die Autorin
Eva Wirth (38) lebt mit ihrem Partner und den drei Kindern (null, drei und sechs Jahre) in einem Dorf nahe Zürich. Im Alltag der fünf kommen eher Lieder von Mani Matter zum Zug als Tipps aus Erziehungsratgebern. Eva Wirth arbeitet als Redaktorin, macht derzeit aber Babypause.