Dann widme ich mich mal der Wäsche. Sie hat es verdient.
Zwei Minuten. Solange brauche ich, um mich vor dem Verlassen des Hauses nach Flecken abzuchecken. Das ist ein beachtlicher Zeitaufwand, schliesslich verlasse ich das Haus ja mehrmals am Tag. Ganze 42 Minuten, so meine Hochrechnung, gebe ich pro Woche dafür her, um einigermassen sauber unter die Leute zu kommen. Immerhin, der Aufwand lohnt sich: Neulich habe ich getrockneten Rüeblibrei in meiner Hosentasche entdeckt, ein andermal ein Stück verklebte Maiswaffel an meinem Rücken. Das tönt unwahrscheinlich, ist aber wahr. Die Maiswaffel ist damit zu erklären, dass ich unser Baby vermehrt huckepack trage. Wie aber der Brei in die Hosentasche kommen konnte, ist mir ein Rätsel.
An meinen Kindern stören mich Flecken weniger. Auch ihre Kleider bleiben selten bis zum Znüni sauber. Aber das finde ich nicht schlimm, zeugt doch ein bisschen Matsch am Knie oder Wasserfarbe am Ellenbogen von Einfallsreichtum und Tatkraft. Bevor es unappetitlich wird, kommen die Kleider natürlich in den Wäschekorb. Das ist ziemlich schnell der Fall.
Und so wächst unser Wäscheberg immer wieder in schwindelerregende Höhen. Als ich ihn vor Kurzem einmal mehr am Abarbeiten war, wurde mir bewusst, wie wenig ich über das Wäschewaschen weiss. Ich erledige es vollkommen frei von Gedanken – oder gar Liebe: Trommel beladen (die Tür lässt sich gerade noch knapp schliessen), Waschmittel einfüllen (ohne Messbecher, sondern nach Gefühl), Programm wählen («Mischwäsche» passt immer, dünkt mich) und Start timen auf 4 Uhr (Nachtstrom! Wenigstens das). Diese Herzlosigkeit rächt sich. Regelmässig verwandeln sich Röcke in Minis, Jeans in Jeggins, Wolljäckchen in Puppenkleider.
Unsere Wäsche braucht dringend mehr Aufmerksamkeit. Also habe ich mich entsprechend weitergebildet. Im Folgenden ein Auszug meiner Ahas!, Wows!! und Häs?
- In Europa werden jede Sekunde 1130 Waschgänge gestartet.
- Der Umwelt und Wäsche zuliebe soll die Trommel optimal beladen werden, also gemäss Empfehlung des Herstellers. Faustregel: Wenn zwischen Trommeldeckel und Wäsche eine Handbreit Platz bleibt, kommt’s gut.
- Was beim Waschen punkto Energieverbrauch mit 80 Prozent am meisten einschenkt, ist das Aufheizen des kalten Leitungswassers. Darum: Wer die Waschtemperatur zum Beispiel von 40° auf 30° reduziert, spart gut ein Drittel Energie.
- Mehr Waschmittel gleich sauberere Wäsche? Falsch. Ausserdem können Rückstände des Waschmittels auf der Wäsche die Haut irritieren.
- Statt Weichspüler wenig Essig oder eine halbe Zitrone zur Wäsche geben. Für die meisten Textilien, zum Beispiel jene aus Kunstfasern, bringt Weichspüler ohnehin nichts.
- Wäsche besser in der Waschmaschine hochtourig schleudern als im Tumbler trocknen lassen. Denn ein Tumbler braucht doppelt soviel Energie wie eine Waschmaschine. Noch viel besser: Wäsche im Freien trocknen lassen.
- Frauen waschen und bügeln laut Bundesamt für Statistik 138 Minuten lang pro Woche. Männer 36 Minuten. (Ist das noch sauber? Lass uns die Ämtli neu verteilen, Liebster.)
So kommst du sauber davon
Machst auch du vieles lieber als Wäschewaschen? Dann hat Simpla einen Vorschlag: Überlass das Waschen, Trocknen und Bügeln Profis. Bubble Box bietet professionelle Reinigung von Wäsche und Textilien – ganz bequem mit Abhol- und Lieferdienst. So bleibt mehr Zeit für die wirklich schönen Dinge im Leben.
Über die Autorin
Eva Wirth (38) lebt mit ihrem Partner und den drei Kindern (null, drei und sechs Jahre) in einem Dorf nahe Zürich. Im Alltag der fünf kommen eher Lieder von Mani Matter zum Zug als Tipps aus Erziehungsratgebern. Eva Wirth arbeitet als Redaktorin, macht derzeit aber Babypause.