Stellen wir uns doch einfach mal vor, es wäre gar nichts los im Dezember!
Im Dezember langweilen wir uns immer fast zu Tode. Es läuft einfach nichts. Kein Weihnachtsessen, kein Sternsingen und kein Märlitram. Auch kein Kerzenziehen, kein Guetslibasar und kein Adventsfenster. Selbst das Handy bleibt stumm: Niemand fragt, was sich die Kinder vom Christkind wünschen, niemand möchte das Festmenü besprechen, und niemand weist darauf hin, dass es bei Bauer X nächstens Weisstannen zu kaufen gibt.
Wenn dann am 6. Dezember der Samichlaus an die Haustür klopft, sind wir erleichtert: Gottseidank, endlich interessiert sich einer für uns! Endlich ist was los!
Würde der Chlaus doch auch in der Schule vorbeikommen. Und in der Mädchenriege! Im Hort, im Flötenunterricht, im Einkaufszentrum und in der Pfadi! Aber, klar, wir wissen es: Das geht nicht. Es gibt ja nur einen Samichlaus. Wie sollte der so ein Monsterprogramm bewältigen? Eben. Also besucht uns Samichlaus nur am 6. Dezember, nur ein einziges Mal und nur mit einem Hämpfelchen Nüssli und Mandarinli im Sack. Schoggi? Die gibt’s an Ostern, nicht im Advent.
Je älter der Dezember, desto besser wissen wir mit den gähnend leeren Tagen umzugehen. Wir tun jetzt einfach, worauf wir Lust haben.
Wir erfinden Weihnachtslieder.
Wir gestalten Fotobücher.
Wir schreiben Briefe an unsere Liebsten.
Wir machen Sightseeing mit Google Street View durch Nazareth.
Wir backen Grittibänze für die Nachbarn.
Wir sitzen in Schaffelle gekuschelt draussen am Feuer und suchen den Stern von Bethlehem.
Wir diskutieren im Kerzenschein darüber, was Nächstenliebe für uns bedeutet.
Wir lassen die vergangenen Monate Revue passieren und notieren die Ziele für 2020 in unsere Tagebücher.
Wir spazieren mit Laternen durchs Dorf und bestaunen die Weihnachtsbeleuchtungen der Anwohner.
Besonders gern treffen wir Freunde, die ja alle auch ganz viel Zeit haben, spielen Twister, essen Fondue, zum Dessert ausnahmsweise zwei, drei Mailänderli und freuen uns im Kollektiv, wie besinnlich der Advent ist. Wie leicht es sich doch entspannen lässt, wenn sich jeder auf das Wesentliche konzentrieren kann, wenn sich einfach alle mal an den Grundsatz halten: Weniger ist mehr. Wann waren wir zum letzten Mal so besonnen und geerdet wie jetzt? Das muss vor den Sommerferien gewesen sein, zum Schulschluss, als eine ähnliche Terminflaute herrschte.
Ab Mitte Dezember sind wir so runtergefahren, dass keiner mehr eine Ahnung hat, wie lange es noch geht bis zum grossen Fest. Vielleicht ist Heiligabend in einer Woche, vielleicht war er gestern. Aber hey, so ist es halt im Advent! Da kann vor lauter Besinnlichkeit schon mal was vergessen gehen.
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Über die Autorin
Eva Wirth (38) lebt mit ihrem Partner und den drei Kindern (null, drei und sechs Jahre) in einem Dorf nahe Zürich. Im Alltag der fünf kommen eher Lieder von Mani Matter zum Zug als Tipps aus Erziehungsratgebern. Eva Wirth arbeitet als Redaktorin, macht derzeit aber Babypause.