9,5 Ideen für mehr Einfachheit in der Znüni-Box.
Ehrlich gesagt, habe ich mir das mit dem Znüni-Böxli einfacher vorgestellt. Jeden Morgen für meine Erstklässlerin ein gehaltvolles Mini-Picknick zu packen, liegt mir nicht besonders. Als meine Älteste noch in den Kindergarten ging, war es einfach: Da konnte ich mitgeben, was ich wollte, mein Mädchen freute sich. Denn die Kindergarten-Lehrerin zauberte aus jedem noch so schrumpeligen Apfel einen zuckersüssen Marienkäfer. Jetzt aber, in der Schule, ist keine Fee mehr da, die das Znüni rettet. Aus dem Rüebli wird keine Blockflöte, aus der Banane kein Delfin (ja, ja, ich weiss, Bananen sind als Znüni eigentlich verboten) und aus den Darvidas kein Zirkuszelt. Ich muss jetzt allein für mehr Zauber im Znüni-Böxli sorgen.
Also habe ich mich informiert. Zuerst mit den Znüni-Tipps der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz. Aber was ich las (zum Beispiel «Ein ausgewogenes Znüni ist bunt und fantasievoll zusammengestellt»), gefiel mir gar nicht. Dann suchte ich bei Pinterest weiter. Aber die vorgeschlagenen Früchte-Spiessli und Grissini-Igelchen verunsicherten mich noch mehr. Wie schaffe auch ich solche Kunstwerke? Und vor allem: wann? Wo kriegt man Znüni-Böxli mit sieben Abteilen her? Überhaupt: Wie soll mein Mädchen ein 7-Gang-Znüni in 25 Minuten Pause in sich hineinstopfen?
Mir wurde klar: Diese Deluxe-Znünis passen nicht zu mir. Ja, ich will meine Znüni-Performance verbessern – aber ich denke, ein 1-Gänger sollte reichen. Die folgenden Inputs habe ich einmal mehr nicht im Netz gefunden, sondern in meinem Umfeld.
- Birchermüesli im Glas: den Löffel nicht vergessen
- Grissini mit einem Gläschen Kräuterdip: am Vorabend gemacht
- Smoothie aus Gemüse oder Früchten: finden die Kinder lustig
- Speckbrötli: hausgemacht und tiefgekühlt
- Popcorn: ein sicherer Wert
- Selbstgemachte Müesliriegel: lassen sich lange aufbewahren
- Cornflakes: natürlich die ungesüssten, sonst gibt’s Ärger
- Butterbrot mit Schnittlauch: lässt sich beim Zmorge streichen
- Pizza-Ecken: vom Vorabend, kalt, in kleine Vierecke geschnitten
- Ein Apfel: ja, ein Apfel eben
Der letzte Vorschlag kam von meiner Mutter. Ihr Kommentar: «Du hast bis in die vierte Klasse jeden Tag nichts als einen Apfel in der Pause gegessen. Das war doch fein, oder?» Na ja.
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Über die Autorin
Eva Wirth (38) lebt mit ihrem Partner und den drei Kindern (null, drei und sechs Jahre) in einem Dorf nahe Zürich. Im Alltag der fünf kommen eher Lieder von Mani Matter zum Zug als Tipps aus Erziehungsratgebern. Eva Wirth arbeitet als Redaktorin, macht derzeit aber Babypause.